Inland

Das Verwaltungsgericht Wien hat die Entscheidung der Bezirkswahlbehörde in Wien-Landstraße bestätigt. Der frühere FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird somit nicht aus der Wählerevidenz gestrichen und darf bei der Wien-Wahl als Spitzenkandidat für seine neue Liste antreten.

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Eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zur Pflegevorsorge in den Gemeinden sieht Nachholbedarf bei der Koordination zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Die Expertinnen und Experten raten zu regionalen Pflegeinformationsstellen – einerseits zur Beratung der Angehörigen, andererseits, um den Pflegebedarf an Ort und Stelle besser verfolgen und prognostizieren zu können.

Die Studie wurde im Auftrag des größten privaten Pflegeheimbetreibers SeneCura in Kooperation mit dem Gemeindebund erstellt und heute bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt.

Anzahl „Hochaltriger“ steigt auf Zweieinhalb- bis Dreifaches

Der Untersuchung zufolge wird bis 2050 in allen Bundesländern die Anzahl der „hochaltrigen Personen“ ab 85 Jahren auf das Zweieinhalb- bis Dreifache steigen, wenn auch die Entwicklung regional unterschiedlich ist. Die Nachfrage nach Pflegedienstleistungen wird also enorm zunehmen. Die Gesamtausgaben für Pflege- und Betreuungsdienste werden laut den Projektionen des WIFO bis 2030 um 77 Prozent steigen.

Aus Sicht der befragten Gemeinden (649 und damit 31 Prozent der heimischen Gemeinden haben den entsprechenden Fragebogen ausgefüllt) besteht hoher Nachholbedarf bei der Koordination der Pflege: einerseits eine systematische Herangehensweise, um Informationen über den gegenwärtigen und künftigen Pflegebedarf der lokalen Bevölkerung zu erheben, andererseits, um den Bürgerinnen und Bürgern kompetente, wohnortnahe Information und Beratung bieten zu können.

Als Lösung können sich die Gemeinden regionale Pflegeinformationsstellen vorstellen. „Zum einen brauchen die Pflegebedürftigen und ihre Familien auf regionaler Ebene eine Ansprechperson, die über die Pflegeunterstützungsmöglichkeiten in einer Region Bescheid weiß. Zum anderen kann die Information über die regionalen Pflegebedürfnisse verwendet werden, um das Angebot an Pflegedienstleistungen dementsprechend anzupassen“, meinte Studienleiterin Ulrike Famira-Mühlberger.

SeneCura bietet sich an

Man müsse auf die wohnortnahe Organisation der Pflege fokussieren, bekräftigte Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (ÖVP), eine systematische Herangehensweise bei Information und Planung sei unerlässlich. Die Informations- und Beratungsaufgabe könne nicht, wie jetzt häufig der Fall, auf die Gemeinden abgewälzt werden.

Er könnte sich vorstellen, dass es zum Beispiel in den Gemeinden Ansprechpartner gibt und eine Informationsstelle auf Bezirksebene. Der größte private Pflegeheimbetreiber SeneCura bietet sich hier selbst an: Man könne einen Betrag leisten und in Zukunft vielleicht Aufgaben offiziell übernehmen, die man jetzt informell mitmache, meinte Markus Schwarz von der SeneCura-Gruppe.

Die FPÖ nutzt die Wartezeit auf die von der Regierung verhandelten Pläne gegen Hass im Netz, um vor einer Einschränkung der Meinungsfreiheit zu warnen. Plattformen wie Facebook wären dadurch gezwungen, Zensur auszuüben, befürchteten die Abgeordneten Susanne Fürst und Harald Stefan heute in einer Pressekonferenz. Stattdessen verlangten sie die Ausweitung des Verhetzungsparagrafen.

Angesichts der Präsenz des Themas „Hass im Netz“ könne man meinen, es handle sich dabei um das größte Problem für die Gesellschaft, befand Fürst. Dabei gebe es schon jetzt viele strafrechtliche Regeln etwa gegen Beleidigung, aber auch zivil- und medienrechtliche Bestimmungen. „Unserer Ansicht nach steckt etwas anderes dahinter“, so die FPÖ-Verfassungssprecherin: Ein schwerer Eingriff in die Meinungsfreiheit sowie staatliche Zensur sollten ermöglicht werden.

Löschungen können „gewisses Meinungsspektrum“ betreffen

Die betroffenen Plattformen würden zudem ermächtigt, eine gerichtliche Funktion auszuüben, kritisieren die Freiheitlichen. Löschungen könnten sich weniger gegen Hassbotschaften im Netz, vielmehr gegen ein „gewisses Meinungsspektrum“ richten, befürchtet Fürst. Zudem sei der Begriff „Hass“ unbestimmt – ebenso wie „Falschnachrichten“. Fürst: „Man will sich hier etwas von der Deutungshoheit zurückholen, die man in den Sozialen Medien verloren hat.“

Als Gegenmodell schlägt die FPÖ daher vor, nicht die Plattformen, sondern die Medieninhaber – also die Nutzer selbst – in die Pflicht zu nehmen. Das solle ab einer gewissen Zahl an Followern oder Abonnenten gelten.

FPÖ-Justizsprecher Stefan sprach sich grundsätzlich dafür aus, Opfer vor beleidigenden Postings besser zu schützen. Er stieß daher noch in eine andere Richtung: Der Verhetzungsparagraf im Strafrecht müsse auf weitere Gruppierungen ausgeweitet werden, konkret auf Mitglieder von Vereinen – etwa Studentenverbindungen – sowie Berufsstände wie Polizisten und andere Gesellschaftsgruppen.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ist laut „Kronen Zeitung“ Opfer von Anfeindungen im Netz geworden. Nach einer Morddrohung wurde der Personenschutz verstärkt und ihr Privathaus in Niederösterreich bewacht.

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Dienstfreistellungen für Eltern, die wegen CoV-Schulschließungen zu Hause auf ihre Kinder aufpassen müssen, sollte ab sofort der Bund bezahlen. Das fordern in Salzburg Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer. Bisher ersetzte der Bund ein Drittel der Kosten, die den Betrieben entstehen.

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Eine Sequenz im Imagevideo von Birgit Hebein, Grünen-Chefin in Wien, hat die Twitter-Community amüsiert. Klimaschutz und finanzierbares Wohnen werden darin beworben – zu sehen ist allerdings kein Wohnprojekt in Wien, sondern eine Baustelle in Russland.

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Ausland

Mitten im Streit über ein internationales Waffenembargo gegen den Iran hat die Islamische Republik heute neue Raketen präsentiert.

Im iranischen Fernsehen stellte Verteidigungsminister Amir Hatami eine Boden-Boden-Rakete und einen Marschflugkörper mit Reichweiten von jeweils mehr als 1.000 Kilometern vor. Präsident Hassan Rouhani betonte, dass es sich um selbst konstruierte Verteidigungswaffen handle.

USA im UNO-Sicherheitsrat gescheitert

Mit der Vorstellung der Raketen zeigte sich die Führung in Teheran unbeeindruckt von Forderungen der USA, die Rüstung des Iran zu beschränken. Im UNO-Sicherheitsrat war die Washingtoner Regierung zuletzt mit dem Vorstoß gescheitert, ein im Oktober auslaufendes Waffenembargo gegen den Iran zu verlängern. Nun wollen die USA ihr Ziel bei den Vereinten Nationen auf andere Weise durchsetzen, was von Russland umgehend zurückgewiesen wurde.

Die Boden-Boden-Rakete trägt laut dem Iran den Namen „Märtyrer Kassem Soleimani“, der Marschflugkörper heißt „Märtyrer Abu Mahdi“. Der iranische Topkommandeur Soleimani und der irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis waren im Jänner bei einem US-Angriff in Bagdad getötet worden. Präsident Rouhani würdigte den Ausbau der Raketenreichweiten auf über 1.000 Kilometer in weniger als zwei Jahren als große Errungenschaft.

Das wegen seines Atomwaffenprogramms international isolierte Nordkorea will mit einem neuen Fünfjahresplan die wirtschaftlichen Schwierigkeiten bewältigen.

Das Zentralkomitee der herrschenden Arbeiterpartei beschloss gestern bei einem Treffen unter Vorsitz von Machthaber Kim Jong Un, den Plan bei einem neuen Parteikongress im nächsten Jänner vorzulegen, berichteten Staatsmedien heute.

Versäumnisse eingeräumt

Die Teilnehmer räumten laut den Angaben ein, dass sich die Wirtschaft angesichts „unerwarteter vielfacher Herausforderungen“ nicht verbessert habe. Auch das Ziel, den Lebensstandard der Menschen spürbar zu erhöhen, sei nicht erreicht worden.

Beim achten Parteikongress solle die Arbeit des Zentralkomitees überprüft „und ein neuer Fünfjahresplan für die wirtschaftliche Entwicklung“ dargelegt werden, hieß es. Auch werde eine neue Führungsriege des Zentralkomitees gewählt.

Wichtigstes Gremium der Partei

Formal ist der Kongress, der ursprünglich alle fünf Jahre abgehalten werden sollte, das wichtigste Gremium der Partei. Doch war der siebente Kongress im Mai 2016 der erste seit 36 Jahren gewesen. Damals ließ sich Kim auf den neu geschaffenen Posten des Parteivorsitzenden wählen, womit er seine Position an der Spitze der Partei zementierte.

Wegen seines Atomwaffenprogramms ist Nordkorea internationalen Sanktionen unterworfen, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes hemmen. Bei der jüngsten Plenarsitzung des Zentralkomitees wurden den Berichten zufolge die Erfahrungen und Lehren der Arbeit in den vergangenen fünf Jahren zum Aufbau eines machtvollen sozialistischen Landes analysiert.

Beim nächsten Parteikongress solle „eine korrekte Linie des Kampfes und der strategischen und taktischen Politik“ dargelegt werden.

COV Inland

In Österreich gibt es derzeit (Stand: heute, 11.00 Uhr) 2.609 aktive Coronavirus-Fälle – das sind 212 Fälle mehr als gestern Vormittag. Die Zahl aller jemals im Land verzeichneten Fälle liegt aktuell bei 24.372.

Hierzulande wurden bisher 1.061.437 Tests auf SARS-CoV-2 durchgeführt. ORF.at verwendet stets die Zahlen des Epidemiologischen Meldesystems (EMS) als Basis seiner Berichterstattung.

Wegen der Infektion im Spital befinden sich 116 Menschen, 21 davon auf der Intensivstation. 723 Personen sind insgesamt verstorben. Für die Zählung der Verstorbenen ist die Definition des EMS ausschlaggebend.

Karten, Grafiken und Informationen zu aktuellen Fällen und zum Epidemieverlauf in ORF.at/corona/daten

Hinweis zur Aktualisierung der Daten

Um die Daten aktuell zu halten, übernimmt ORF.at die Informationen direkt aus dem offiziellen Dashboard des Gesundheitsministeriums. Die aktuellen Fallzahlen im Kopf der Seite werden stündlich aktualisiert, die Verlaufsgrafiken zum Tageswechsel, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Genaue Informationen zu Definitionen, Herkunft der Daten, Aktualisierung und FAQs finden sich im Infopoint Coronavirus von ORF.at.

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Die Prämien für die AUA-Chefs treiben die Opposition weiter um. Die SPÖ forderte heute ein Verbot von Bonuszahlungen in allen Unternehmen, die von der Regierung Geld erhalten.

„Kurzarbeit ist auch eine Staatshilfe“, so Verkehrssprecher Alois Stöger in einer Pressekonferenz. Firmen, die Staatshilfen beziehen, müssten zudem eine Arbeitsplatzgarantie abgeben und auf Steueroasen verzichten.

Die Forderung der SPÖ nach einem Bonusverbot würde viele Unternehmen in Österreich treffen. Die AUA, die für das Geschäftsjahr 2019 Erfolgsprämien ausschüttete, ist kein Einzelfall. Etliche andere Firmen, die in der Coronavirus-Krise ebenfalls Staatshilfe beantragten, Steuern stundeten oder ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schickten, zahlten ihren Führungskräften für 2019 ebenfalls erfolgsabhängige Prämien. Teilweise flossen die Gelder bereits vor Ausbruch der Krise.

Stöger: „Was heißt zurückstellen?“

Die Prämien bei der AUA sorgten in den vergangenen Tagen für Empörung. Die Lufthansa-Tochter hat 450 Mio. Euro an Steuergeld erhalten – davon 150 Mio. Euro als „Geschenk“ und 300 Mio. Euro als vom Staat besicherter Kredit, so Stöger. Trotzdem habe Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) betteln müssen, damit der AUA-Vorstand auf seinen Bonus für 2019 verzichtet.

AUA-Chef Alexis von Hoensbroech hatte gestern bekanntgegeben, dass der Vorstand beschlossen habe, die für 2019 ausgezahlten Boni „freiwillig zurückzulegen“. „Was heißt zurückstellen? Heißt das, sie zahlen es in zwei Tagen oder in zwei Monaten aus?“, fragte sich Stöger und fürchtet, dass die Öffentlichkeit hinters Licht geführt wurde.

Stöger forderte, dass das Finanzministerium den Vertrag zur Rettung der AUA offenlegt. „Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht zu wissen, wie man mit ihrem Geld umgeht“, so Stöger. Auf das Verhandlungsgeschick von Blümel könne man sich nicht verlassen.

Wie angekündigt können sich nun auch Reiserückkehrer und Reiserückkehrerinnen von den Balearen gratis auf das Coronavirus testen lassen. Dabei gelten allerdings einige Fristen, die einzuhalten sind. Die Zahl der Erkrankten in Niederösterreich steigt unterdessen weiter.

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Gratistests gibt es auch im Salzburger Flughafen – Kapazitäten sind laut Flughafen ausreichend vorhanden. Bis Sonntag werden die geplanten Flüge in Salzburg planmäßig abgefertigt.

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Die Dunkelziffer an Coronavirus-Infizierten in Österreich könnte sehr viel höher liegen als bisher – mit rund 120.000 – geschätzt. Es sei „absolut“ möglich, dass bereits 300.000 Menschen CoV-positiv waren, sagte Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), gestern in der ZIB2. Er berichtete zudem von schweren Spätfolgen der Viruserkrankung.

Positiv getestet wurden bisher noch nicht ganz 25.000 Menschen in Österreich. Das sei „nur die Spitze vom Eisberg“, sagte Allerberger. Darauf deutet auch hin, dass die Sterblichkeit mit 0,25 Prozent angegeben wird – und in Österreich bisher 729 Todesopfer gezählt wurden.

Infektiologe Allerberger: „Masken im Freien kann man sich sparen“

Franz Allerberger leitet die Abteilung für öffentliche Gesundheit in der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die für das Gesundheitsministerium die Ausbreitung der CoV-Welle analysiert. Die Sterblichkeit von Covid-19 sei mit 0,25 Prozent kaum höher als bei der saisonalen Grippe, der Krankheitsverlauf sei allerdings deutlich schwerer und Spätfolgen häufiger. Weder Einführung noch Aufhebung noch Wiedereinführung der Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln hätten sichtbare Auswirkungen auf die Coronavirus-Fallzahlen gezeigt. Die Einführung von Maskenpflichten sei häufig die Reaktion von Politikern auf steigende CoV-Zahlen, mit der sie zeigen wollen, dass sie Maßnahmen setzen.

Eine ähnliche Todesrate gibt es auch bei der Grippe. Dennoch hält Allerberger die gegen die Pandemie ergriffenen einschränkenden Maßnahmen für angebracht. Das auch im Blick darauf, dass die CoV-Infektion sehr viel schwerer verlaufen kann als Grippe und wesentlich öfter schwere Spätfolgen verursacht.

Auch bei milderen Verläufen könnten Dauerschäden nicht nur an der Lunge, sondern auch an Herz, Nieren etc. auftreten, die „wochen-, monate-, wenn nicht jahrelang“ anhalten können.

COV Ausland

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1.707 neue Infektionen. Das geht aus den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von heute Früh hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1.737 registrierten Neuinfektionen.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen lag Anfang April bei mehr als 6.000, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests stark erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 von 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000 (übermittelt von 181 Laboren).

Steigende Zahlen nicht allein wegen mehr Tests

Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein. In der Woche von 20. bis 26. April lag die Zahl der Tests bei rund 364.000 (übermittelt von 178 Laboren) – also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch der Epidemiologe Gerard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: „Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet.“

Die mexikanische Regierung will die dritte und entscheidende Testphase des russischen Coronavirus-Impfstoffkandidaten „Sputnik V“ mit Tausenden Freiwilligen unterstützen. Das schrieb der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard gestern (Ortszeit) auf Twitter.

Er habe bei Gesprächen mit dem russischen Botschafter das Interesse daran bekundet, großangelegte Studien am Menschen durchzuführen, „um den Impfstoff so bald wie möglich in Mexiko zu haben“.

Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador erklärte sich zudem bereit, den neuen Coronavirus-Impfstoff freiwillig als Erster zu testen, falls er sich als wirksam erweise.

Wirtschaft

Der Zusammenbruch der Commerzialbank Mattersburg hat den SV Mattersburg mit in die Pleite gerissen. In dessen Dunstkreis gibt es nun Folgeinsolvenzen – etwa die Betreibergesellschaft des Mattersburger Pappelstadions samt Gastrobetrieb.

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Die Firma Wolford in Vorarlberg hat 54 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Kündigung angemeldet. Damit reagiert der Strumpf- und Wäschehersteller mit Sitz in Bregenz auf die zuletzt hohen Verluste.

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Der für die griechische Wirtschaft so wichtige Tourismus leidet stark unter der Coronavirus-Krise und den monatelangen Reisebeschränkungen. Die Einnahmen der Branche sanken im Juni auf Jahressicht um 99,7 Prozent – von 2,56 Mrd. Euro auf 64 Mio. Euro, wie die Bank von Griechenland mitteilte.

Zuletzt hatte der weltgrößte Tourismuskonzern TUI allerdings erklärt, dass nach dem Ende vieler Einschränkungen vor allem das Griechenland-Geschäft inzwischen wieder anziehe.

Einschränkungen angeordnet

Die griechische Regierung hatte gestern nach gestiegenen Infektionszahlen Einschränkungen auch für die Urlaubsregion der Halbinsel Chalkidiki und die Insel Mykonos angeordnet: Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte sind von morgen bis zum 31. August untersagt. Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen verboten. Alle Bars und Tavernen müssen um 24.00 Uhr schließen. Maskenpflicht gilt auch im Freien.

Die Regierung in Athen verhängte diese neuen Einschränkungen, nachdem am Vortag ein Rekord von 269 Neuinfektionen registriert worden war. Zahlreiche Fälle wurden in den beiden Urlaubsregionen festgestellt. Bereits vorige Woche hatte die Regierung die Schließung der Tavernen und Bars aller Art in Athen, Piraeus und Thessaloniki sowie auf den Inseln Paros und Antiparos um Mitternacht angeordnet. Zudem sind Versammlungen von mehr als 50 Personen im ganzen Land verboten.

Griechenland weist – gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern – eine geringe Zahl von Infektionen auf. Zuletzt war die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig gestiegen.

Sport

Das Kleeblatt ehemaliger Salzburg-Spieler beim deutschen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ist seit heute komplett. Nach seinen Landsmännern Stefan Lainer und Hannes Wolf gehört nun auch ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro zum Kader von Coach Marco Rose, der das Trio noch aus seiner „Bullen“-Zeit kennt.

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Die Arizona Coyotes mit Michael Grabner sind im Conference-Viertelfinale der National Hockey League (NHL) durch eine weitere 1:7-Pleite gegen die Colorado Avalanche mit 1:4 in der „Best of seven“-Serie ausgeschieden. Grabner kam gestern auf 10:03 Einsatzminuten, blieb bei der bitteren Abfuhr allerdings ohne Torerfolg oder Scorerpunkt.

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Das Finale der UEFA Champions League 2019/20 heißt Paris Saint-Germain gegen Bayern München. Einen Tag nach dem französischen Meister zog auch das deutsche Pendant ins Endspiel ein, das Team mit ÖFB-Star David Alaba gewann gestern im Estadio Jose Alvalade in Lissabon sein Semifinale gegen Olympique Lyon mit 3:0 (2:0). Serge Gnabry erzielte gegen den gefährlichen Außenseiter die vorentscheidenden Tore.

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Wandlung der PSG-Stars auf dem Weg ins CL-Finale

Auf dem Weg ins Finale haben die Superstars von Paris Saint-Germain (PSG) die Wandlung zum erfolgreichen Kollektiv geschafft. Vor allem der exzentrische Neymar und der in der Vergangenheit auch nicht immer pflegeleichte Kylian Mbappe glänzten beim 3:0-Halbfinal-Erfolg über RB Leipzig als Teamplayer.

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Chronik

Die Maskenpflicht erhitzt offenbar die Gemüter: Weil zwei Kinder in einem Geschäft im Bezirk Eferding (Oberösterreich) keine Masken getragen haben, ist gestern Nachmittag ein Streit eskaliert. Es gab zwei Verletzte, beschädigte Autos, und die Polizei erstattete mehrere Anzeigen.

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Ein 71-jähriger Belgier ist gestern Nachmittag in den Stubaier Alpen (Tirol) tödlich abgestürzt, als er im unwegsamen Gelände nach seinem Fotoapparat gesucht hat. Der Fotoapparat war dem Urlauber zuvor aus der Hand gefallen und über steiles Gelände hinuntergekullert.

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Ein schwerer Sturm hat in Teilen Irlands Überschwemmungen verursacht und Hunderttausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Besonders betroffen waren der Süden und Westen des Landes, wie der irische Fernsehsender RTE heute berichtete.

Schon zuvor hatte die Feuerwehr etwa in der Stadt Cork an die Menschen appelliert, sich vorsichtshalber mit Taschenlampen auszurüsten und Mobiltelefone aufzuladen.

Sturm „Ellen“ ließ auch Bäume umstürzen; etliche Straßen im Land waren in der Früh blockiert. Der Energieversorger ESB Networks teilte auf Twitter mit, dass die Stromversorgung von knapp 200.000 Haushalten und Geschäften unterbrochen sei.

Bei der Bekämpfung von schweren Waldbränden in Kalifornien ist der Pilot eines Löschhubschraubers nach einem Absturz ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich laut US-Medienberichten nahe der Stadt Coalinga im Zuge der Löscharbeiten.

Unterdessen wurden Tausende Menschen aus ihren Häusern getrieben. Eine „schwere Hitzewelle“ würde die Situation verschärfen, warnte der Gouverneur des US-Westküstenstaates, Gavin Newsom, gestern. Er habe aus anderen Bundesstaaten zusätzliche Helferinnen und Helfer und Gerät zur Bekämpfung der zahlreichen Feuer angefordert.

Waldbrand in Kalifornien
Reuters/Stephen Lam

Seinen Angaben zufolge lodern in dem Staat derzeit 23 Großbrände, insgesamt seien in den letzten Tagen mehr als 360 Feuer, viele davon durch Blitzschlag, entfacht worden. Bereits am Dienstag hatte Newsom wegen der Brände und der anhaltenden Sommerhitze den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise können Gelder und Helfer schnell bereitgestellt werden.

Rauch zog bis nach San Francisco

Eines der Großfeuer tobte nahe der Weinregionen Napa und Sonoma Valley rund 80 Kilometer nördlich von San Francisco. Tausende Menschen wurden aufgefordert, vorsichtshalber ihre Häuser zu verlassen. Nahe der Ortschaft Vacaville wurden ersten Angaben zufolge rund 50 Gebäude zerstört. Fast 19.000 Hektar Land stehen dort in Flammen. Der Rauch aus dem Brandgebiet zog bis nach San Francisco.

Newsom rief die rund 40 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner von Kalifornien zum Energiesparen auf. Die Behörden warnten, dass Stromabschaltungen möglich seien, wenn die Energievorräte knapp werden. Bei großer Sommerhitze laufen die Klimaanlagen auf Hochtouren, was zu Engpässen führen kann.

Gesundheit

Dass Honig gegen Husten und Halsweh hilft, ist lange bekannt. Eine neue Studie der Universität Oxford zeigt nun: Er wirkt besser als alle anderen Behandlungen – inklusive Antibiotika.

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Kultur

Hollywood-Star Olivia Wilde (36, „Her“, „Rush – Alles für den Sieg“) will erneut Regie führen, diesmal bei einem Superheldenfilm mit einer weiblichen Hauptfigur. Wilde habe sich mit Sony Pictures und Marvel Studios auf ein gemeinsames Projekt geeinigt, berichteten die Branchenmedien Deadline.com und „Variety“ heute. Sie soll auch am Skript mitschreiben.

Olivia Wilde
Reuters/Danny Moloshok

Die Filmblätter spekulierten, dass es sich bei dem Projekt um eine Spider-Woman-Story handeln soll, für die bereits Katie Silberman als Autorin an Bord ist. Silberman schrieb 2019 auch das Skript für die Mädchenkomödie „Booksmart“, mit der Wilde ihr Regiedebüt gab. Das Duo hat von dem Studio Universal auch schon einen Auftrag für eine gemeinsame Weihnachtskomödie bekommen.

Kürzlich hatte die junge, noch wenig bekannte Regisseurin Nia DaCosta von Marvel Studios den Zuschlag für die Fortsetzung des Superheldinnenspektakels „Captain Marvel“ erhalten. Darin kehrt Brie Larson in der Rolle der ehemaligen Airforce-Pilotin Carol Danvers, die plötzlich Superkräfte entwickelt, zurück.

In seinem zweiten Roman „Jokerman“ zeigt der Autor und Literaturwissenschaftler Stefan Kutzenberger, wie weit Autofiktion gehen kann. Sein Protagonist wird in diesem abstrusen und originellen Buch vom zweitklassigen Bob-Dylan-Forscher zum Auserwählten einer Gemeinschaft, die gegen Donald Trump konspiriert.

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Science

Die Coronavirus-Pandemie hat den ökologischen Fußabdruck der Menschheit in diesem Jahr schrumpfen lassen. Damit verschob sich auch das Datum des Erdüberlastungstags nach hinten.

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Im Sommer 1947 sind 5.000 Juden und Jüdinnen vom Salzburger Pinzgau ins Südtiroler Ahrntal und weiter nach Palästina geflüchtet. Der Verein „Alpine Peace Crossing“ startete nun einen Aufruf an alle, die Zeitzeugendokumente von diesem historischen Ereignis haben.

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Religion

Ein Ex-Häftling gibt sich in einem Dorf als Priester aus und kommt mit seinem ungewöhnlichen Stil gut an. Der Film „Corpus Christi“ des polnischen Regisseurs Jan Komasa, der morgen in die Kinos kommt, beruht auf einer wahren Begebenheit.

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Leute

US-Poplegende Cher hat sich im Streit über eine mögliche Behinderung der Briefwahl als ehrenamtliche Helferin bei der Post beworben. Sie habe bei zwei Postämtern in der Nähe ihres Wohnorts im kalifornischen Malibu angerufen, berichtete die Sängerin gestern via Twitter. „Ich habe gesagt: Hi, hier ist Cher und ich möchte gerne wissen, ob Sie Ehrenamtliche einstellen.“

Eine Postangestellte verwies Cher an einen Vorgesetzten weiter, der das überraschende Hilfsangebot aber ablehnte. Er wies die Künstlerin, die im Laufe ihrer langen Musikkarriere Millionen von Platten verkaufte, zudem darauf hin, dass sich jeder Bewerber und jede Bewerberin einer Hintergrundprüfung unterziehen müsse.

Cher bekräftigte in einem weiteren Tweet, dass ihr Angebot durchaus ernst gemeint sei. „Kann ich ehrenamtlich auf meinem Postamt arbeiten?“, fragte sie.

Ein Unternehmenssprecher sagte auf Anfrage, die US-Post stelle normalerweise keine Ehrenamtlichen ein. Chers Sprecher war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Demokraten werfen Trump gezielte Schwächung vor

In den USA hatten sich zuletzt Berichte über Verzögerungen bei der Postzustellung gehäuft. Sogar die Post selbst warnte mit Blick auf die Präsidentschaftswahl am 3. November in Briefen an die Wahlbehörden, sie könne vor der Wahl keine pünktliche Zustellung garantieren.

Das Thema hatte in den USA zuletzt für erbitterten Streit gesorgt: Die oppositionellen Demokraten werfen Präsident Donald Trump und dem erst vor wenigen Monaten von Trump ernannten Postchef Louis DeJoy vor, inmitten der Pandemie gezielt die Post zu schwächen, um Briefwahlen bei der Präsidentschaftswahl zu torpedieren.

Nach schwerer Kritik hatte die Post am Dienstag aber umstrittene Sparmaßnahmen auf Eis gelegt. DeJoy versprach, die Briefwahlpost für die Präsidentschaftswahl werde „pünktlich“ ausgeliefert. Seit Langem geplante Umstrukturierungen würden auf die Zeit nach der Wahl verschoben.

Panorama

Seit gut einem Jahr sind in Schwaz in Tirol rund 90 öffentliche Mistkübel mit Sensoren ausgestattet. Sie melden, wenn die Behälter geleert werden müssen. Die Daten landen dann direkt auf dem Tablet der Abfallentsorger, die so ihre Routen besser planen und unnötige Fahrten vermeiden können.

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Als Vorsichtsmaßnahme gegen das Coronavirus hat eine japanische Fluggesellschaft neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln lassen: Statt die Türen wie bisher mit bloßer Hand zu öffnen, reicht dazu jetzt der Ellbogen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) gestern in Tokio mitteilte.

Bei einer Branchenbefragung unter Kundinnen und Kunden hatte laut japanischem TV-Sender NHK eine große Mehrheit vor Kurzem angegeben, sich Sorgen wegen Infektionen zu machen, wenn sie einen Sitzplatz oder ein WC benutzt.

Tests in Tokioter Flughafen Haneda

Den Kontakt mit Gegenständen wie Türklinken und Geländern zu vermeiden, die viele andere Menschen zuvor berührt haben, zählt allgemein zu den Maßnahmen, das Ansteckungsrisiko zu senken, auch wenn noch unklar ist, wie lange die Viren auf Flächen überleben können.

Die neuen Türgriffe würden derzeit im Tokioter Flughafen Haneda getestet, hieß es. Wenn sie sich als praktikabel erweisen, erwäge man sie nach Befragung von Kunden in Flugzeugen einzuführen.